Das White Horse Theatre am Hessenkolleg

In sooth, I know not why I am so sad.
It wearies me, you say it wearies you;
But how I caught it, found it, or came by it,
What stuff 'tis made of, I am to learn.
Mit diesen Worten des Antonio wurden die ca. 100 Zuschauer*innen hineingeworfen in eine spannende und schauspielerisch toll dargebotene Aufführung von William Shakespeares Klassiker, Der Kaufmann von Venedig. „To learn“ gab es in der Tat eine Menge über die dramatischen Verstrickungen des Kaufmanns Antonio. In dem Stück, welches am 7. Februar vom White Horse Theatre, einem englischsprachigen pädagogischen Tourneetheater, in der Aula des Hessenkollegs vor der versammelten Schulgemeinde aufgeführt wurde, offenbarte sich eine ganze Palette an Motiven. Im Kern eine Geschichte über Freundschaft, Liebe, Recht und Unrecht, ist die Handlung auch von Vergeltung, Vorurteilen und Antisemitismus geprägt. Antonio, ein venezianischer Kaufmann, nimmt einen Kredit beim jüdischen Geldverleiher Shylock auf, um einem Freund bei der Werbung um eine junge Adelige zu helfen. Als er seinen Kredit nicht zurückzahlen kann, ist es jene Adelige Portia, die ihn als Anwalt verkleidet vor Gericht rettet.
Dabei besetzten die 4 Schauspieler*innen jeweils verschiedene Rollen und trugen mit ihrer hingebungsvollen und überzeugenden Darbietung zu einem ganz besonderen Erlebnis zum Semesterbeginn am Hessenkolleg bei.
Let us go in,
And charge us there upon your questions,
And we will answer all things faithfully.
Diese letzten Worte des Stückes, gesprochen von der Schauspielerin Sunshine Hurrel in ihrer Rolle der Portia, beendeten nicht nur die Aufführung. Sie boten auch eine gelungene Überleitung zum darauffolgenden Gespräch zwischen Schauspieler*innen und Publikum, denn questions gab es unter den Zuschauenden viele. Vom Berufsalltag am Theater und Details der Handlung bis hin zur modernen Interpretation des Stückes konnten die Studierenden viele Rückfragen stellen, die von den Schauspieler*innen – nun außerhalb ihrer Shakespeare-Rollen – auf sympathische und reflektierte Weise beantwortet wurden. Mit diesem sehr persönlichen Abschluss endete eine spannende und besondere Veranstaltung, auf deren Wiederholung im nächsten Jahr wir uns schon jetzt sehr freuen!
Tim Rohde
Beginn des Sommersemesters 2023
Allen Studierenden wünschen wir nun einen guten Start ins neue Semester. Den Lehrgang 65, der am Montag, den 6.2.23, seinen ersten Tag hat, heißen wir herzlich willkommen!
Besondere Unterrichtstage am HKF
Mit den besonderen Unterrichtstagen am Hessenkolleg ist das erste Schulhalbjahr zu Ende gegangen.
Es gab für die Kurse der E-Phase Exkursionen und die Q4 hatte Gelegenheit, Leistungskursunterricht zu erhalten.
Die Studierenden der Q1 konnten auf Studienfahrt nach München mit ihren beiden Klassenlehrerinnen Frau Thon und Frau Erb fahren.
So lernten die Reisenden bereits am Nachmittag nach der Ankunft mit einer Stadtführung München kennen.
Auch hat die Gruppe gemeinsam die KZ-Gedenkstätte Dachau und das Deutsche Museum eingehend besucht.
Marienplatz in München
Veranschaulichung von modernem Flugzeugbau im Deutschen Museum.
Run the Skyline - Team Hessenkolleg beim Stadtmarathon 2022

Der Frankfurt Marathon ist nach zwei Jahren Unterbrechung wieder zurückgekehrt. Am Sonntag, den 30.10.2022, haben bei noch spätsommerlich warmen Temperaturen und Sonne viele Tausende Läuferinnen und Läufer beachtliche sportliche Leistungen vollbracht, angespornt von vielen Zuschauerinnen und Zuschauern an der Strecke.
Mit unserem Studierenden Vincent Seipel aus dem Lehrgang 62, den ehemaligen Lehrkräften Reinhard Stemberg und Josef Schweighofer sowie unserem Schulleiter Frank-Armin Neumann nahm dabei auch ein Team unseres Hessenkollegs teil. Das Ziel auf dem roten Teppich in der Frankfurter Festhalle, das es so nur in Frankfurt gibt, wurde nach 3 Stunden und 59 Minuten erreicht! Vincent hat für das Team mit der Staffel begonnen und dann alle überrascht, als er spontan motiviert den gesamten Marathon gemeistert hat. Herzlichen Glückwunsch an das Team und gleich doppelt an unseren Marathonläufer!
Treffen des Lehrgangs 25
Wie sang Weiland Niedecken es Anfang der achtziger Jahre so prägnant: Verdammt lang her, verdammt lang…“.
Das haben wir uns auch gedacht und wollen uns mal wieder mit unseren „Mit-Kollegiaten“ aus dem Lehrgang 25 treffen.
Wir treffen uns am Samstag, den 05.11.2022 in unserer alten „Holy Halls of Learning“ in der Cafeteria im Hessenkolleg Frankfurt.
Los geht’s um 18:00 Uhr. Getränke und Fingerfood organisieren wir, um finanzielle Beteiligung wird gebeten. Bitte gebt uns per E-Mail Bescheid.
Wir freuen uns schon
Martina Schuch (martina.schuch@icloud.com)
Jörg Wohlgemuth
Beginn des neuen Schuljahres 2022/2023
Einen guten Start allen Studierenden und Lehrkräften des Hessenkollegs!
Abitur 2022
Unsere Kollegiatinnen und Kollegiaten des Lehrgangs 61 haben ihre Abiturprüfungen am Hessenkolleg abgelegt.
Die Zeugnisverleihung hat in feierlichem Rahmen jüngst stattgefunden.
Wir gratulieren zum bestandenen Abitur und wünschen alles nur erdenklich Gute für die Zukunft!
Solidarität mit den Ukrainern – Stoppt den Krieg!
Gemeinsames Schmücken des Weihnachtsbaums
Der Weihnachtsbaum ist herrlich geschmückt! Vielen Dank an die helfenden Studierenden.
Allen Mitgliedern des Hessenkollegs und deren Freunden und Familien eine schöne Vorweihnachtszeit!
Herzliche Glückwünsche zur Beförderung
Die Schulgemeinde des Hessenkollegs gratuliert Herrn Frank-Armin Neumann sehr herzlich zur Beförderung als Oberstudiendirektor!
Auf dem Foto ist unser Schulleiter (links) mit Herrn Wittich vom Staatlichen Schulamt für den Landkreis Gießen und den Vogelsbergkreis
zu sehen, der ihm seine Urkunde im Beisein der Kollegien des Abendgymnasiums und des Hessenkollegs feierlich verliehen hat.
Vielen Dank, liebe Bienen-AG!

Zu Schuljahresbeginn 2021/2022 hat die Bienen-AG die Mitglieder
der Schulgemeinde mit leckerem Honig der Bienen und
Sonnenblumen aus dem Innenhof unserer Schule beglückt.
So lässt sich schön in das Schuljahr starten!
Abitur 2021: Zeugnisverleihung Lehrgang 60 am 02.07.2021
1241 Tage. 1241 Tage haben wir gespannt auf den heutigen Tag gewartet. Vor 1241 Tagen konnten wir uns die aktuellen Umstände zwar selbst in unseren kühnsten Träumen nicht vorstellen, doch wollten wir uns unsere wohlverdiente Abiturfeier nicht nehmen lassen. Im kleinen und vertrauten Rahmen lässt es sich schließlich mindestens genauso gut feiern. Gesagt, getan!
Die Feierlichkeit fing mit einem Video über das mittlerweile 61-jährige Bestehen des Hessenkollegs an. 61 Jahre lang, drei davon mit uns und jetzt soll alles vorbei sein? Um den schon so früh am Abend eintretenden Abschiedsschmerz noch ein wenig zu verzögern, hielt unser neuer Schulleiter, Herr Neumann, eine Rede mit der frohen Botschaft, dass sich unsere jahrelange Arbeit ausgezahlt hatte. Die Freude war groß, denn selbstverständlich bangt man immer auch mit seinen Weggefährten, mit denen man die ganze Zeit über im selben Boot saß.
Auch unser Tutor, Herr Stemberg, ließ die letzten Jahre noch einmal kurz Revue passieren; genau mit der humorvollen Art und Weise, die uns über die Jahre viel Mut und Freude gebracht hat. Um dies nicht unerwähnt zu lassen, folgten zudem zwei Reden von Mitschülern. Eine der beiden Reden befasste sich damit, die Eigenschaften unserer Lehrer einzeln zu bewerten. Die Bewertungen zeigten, dass, trotz Platz für liebevolle Neckereien, ein besonderer Dank an unsere Lehrerinnen und Lehrer geht, die uns die Zeit am Hessenkolleg (fast immer) versüßt haben.
Nachdem die Zeugnisse verliehen waren und die Schüler mit hervorragenden Leistungen sowie die naturwissenschaftlich besonders Begabten des Jahrgangs belohnt wurden, konnten wir nun nach 15 Monaten (!!!), natürlich unter Einhaltung der Corona-Maßnahmen, im Freien und ohne Maske feiern. Endlich wieder die altbekannten, lachenden Gesichter sehen und einen Mini-Hauch von Normalität verspüren.
Während unsere Lehrer einen rührenden musikalischen Act für uns vortrugen, konnte man in den Blicken einiger den Abschiedsschmerz gut erkennen.
Im Laufe des Abends ergaben sich viele herzliche und emotionale Gespräche mit unseren Familienangehörigen, Mitschülern und (ehemaligen) Lehrern. Wer geht wann, wohin und wieso? Wie wird die Zeit nach dem Hessenkolleg? Beginnt er jetzt, der Ernst des Lebens oder hat er nicht schon längst begonnen?
Wie in jeder guten Familie gab es auch bei uns Höhen und Tiefen und es war nicht immer alles Friede, Freude, Eierkuchen. Nichtsdestotrotz wächst man zusammen, verbringt man doch den Großteil seiner Zeit miteinander.
Wie es jetzt weitergeht, wird die Zeit zeigen. Jedenfalls können alle wirklich stolz auf sich sein. Die Schüler, weil sie die Chance genutzt haben, um das Abitur auf dem zweiten Bildungsweg nachzuholen, und die Lehrer, weil sie uns drei Jahre lang erfolgreich dabei unterstützt haben.
Danke für die letzten 3 Jahre.
Wishing You Well!
Yalda Qurbani, LG 60
Anmeldungen für das neue Schuljahr 2021/2022
Liebe Bewerberinnen und Bewerber,
die Aufnahmegespräche und -prüfungen für den Einstieg in das erste Semester der Einführungs- und Qualifikationsphase laufen. Am 30.08.2021 ist der erste Schultag. Bitte vereinbaren Sie telefonisch möglichst frühzeitig einen Beratungstermin mit der Schulleitung und legen uns den Aufnahmeantrag wie auch die erforderlichen Unterlagen vor.
In Ausnahmefällen sind auch in den Sommerferien noch Anmeldungen möglich.
Viel Erfolg wünschen wir Ihnen!
Schulleiterwechsel zum 01.02.2021
Nach knapp 30 Jahren Dienstzeit am Hessenkolleg ist Frau Oberstudiendirektorin Astrid Bausch in den Ruhestand getreten. In den letzten sechs Jahren hat sie unsere Schule und ab dem Schuljahr 2019/2021 zudem das Abendgymnasium Frankfurt geleitet. Für ihr großes Engagement und die gute Zusammenarbeit möchten wir uns im Namen des Kollegiums ganz herzlich bedanken!
Ihre Nachfolge tritt Herr Studiendirektor Frank-Armin Neumann an, der nun seit Februar die Schule sowie das Abendgymnasium Frankfurt kommissarisch leitet. Wir wünschen ihm einen guten Start!
Der Personalrat
Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Studierende und Ehemalige des Hessenkollegs,
seit dem 01. Februar habe ich die kommissarische Schulleitung des Hessenkollegs übernommen. Davor war ich Studienleiter des Abendgymnasiums, das ich nun ebenfalls leiten werde. Leider kann ich aufgrund der aktuellen Pandemiesituation nicht alle Menschen am Hessenkolleg so schnell persönlich kennenlernen, wie ich es mir erhofft hatte, aber die Freundlichkeit und Offenheit, mit der mir bisher begegnet wurde, lässt mich optimistisch in die Zukunft schauen, dass wir auch weiterhin gemeinsam Bedingungen schaffen werden, die allen Kollegiatinnen und Kollegiaten die Möglichkeit bieten, den angestrebten Abschluss zu erreichen. Durch die beiden unterschiedlichen Orte des Hessenkollegs und des Abendgymnasiums werde ich nicht ständig am Hessenkolleg präsent sein können, bin aber immer über Frau Zins oder Frau Carduck zu erreichen. Ich freue mich auf die Zeit, die vor uns liegt.
Frank-Armin Neumann
Besuch des English Theatre in Frankfurt
Das English Theatre in Frankfurt, 1979 gegründet, ist das größte englischsprachige Theater auf dem europäischen Festland, und es bietet eine breite Palette von Produktionen verschiedenster Genres an: Thriller, Komödien, Musicals, Tragödien.
Studierende der Lehrgänge 60 und 59 besuchten am 21.1.2020 dort die Vorstellung des düsteren Broadway-Musicals Sweeney Todd – The Demon Barber of FleetStreet, das im Jahre 1979 von Stephen Sondheim geschrieben wurde. Anspruchsvolle musikalische Gestaltung prägte die schaurige, blutrünstige Darbietung, deren einfacher Plot von Momenten höchster Spannung geadelt wurde – eine packende, dichte Vorstellung. Das positive Feedback der Studierenden zeigte: English Theatre Frankfurt – always worth paying a visit.
Weihnachtliche Feier
Am letzten Schultag vor den Weihnachtsferien traf sich die Schulgemeinde des Hessenkollegs, um gemeinsam ein bisschen Weihnachten zu feiern. Anknüpfend an die Tradition der vergangenen Jahre, nach Schulende im Foyer der Schule um den Weihnachtsbaum herum zu singen, trafen sich dieses Jahr schon alle etwas früher in der Cafeteria zu einem kleinen Frühstück. Der eigens hierfür herübergetragene Weihnachtsbaum durfte auch in diesem Jahr dem vielstimmigen Gesang von Studierenden, Lehrenden, der Schulleitung und Mitarbeitenden der Verwaltung lauschen. Für die virtuose Begleitung von Rudolph, Santa Claus und Co. sorgten mit drei (!) Gitarren Rheinhard Stemberg, Tim Rohde und Panagiota Iatrou-Babakoudi. Weiter ging es danach mit nicht mehr ganz so weihnachtlichen, aber dafür umso rockigeren Cover-Songs eines Studierenden. Nach der stressigen Klausurenphase im Dezember konnten so alle bei Kaffee, Tee und Fingerfood noch einmal entspannt zusammen sitzen und sich über das im vergangenen Jahr Erreichte und vor allem die Gemeinschaft am Hessenkolleg freuen – die zuvor in der Einladung erwünschten fröhlichen Gesicher stellten sich ganz von allein ein.
Wir wünschen allen frohe Festtage, schöne Ferien und ein glückliches Jahr 2020!
Stephanie Schmelzer

Besuch des English Theatre
Swing your razor wide, Sweeney
Hold it to the skies
Freely flows the blood of those who moralize
(Stephen Sondheim: The Ballad of Sweeney Todd)
Am Donnerstag, den 28. November 2019, ließ sich eine Gruppe Studierender der Einführungsphase zusammen mit ihren Lehrkräften auf ein blutiges Spektakel ein. Dank Tim Burtons Verfilmung aus dem Jahr 2007 mit Johnny Depp in der Hauptrolle ist die Geschichte des mordenden Barbiers Sweeney Todd mittlerweile auch unter den weniger eingefleischten Musicalfans bekannt.
„Eingefleischt“ trifft mit etwas anderer Bedeutung zugleich auf das zu, was vor allem im zweiten Akt auf der Bühne des Frankfurter English Theatre dargeboten wurde. Doch neben einer reichlichen Menge Kunstblut überzeugte diese fantastisch inszenierte Version des bekannten Musicals auch durch ein tolles und eingespieltes Cast, eine atmosphärische musikalische Untermalung und ein fein gestaltetes Bühnenbild. Dabei waren die Vorerfahrungen in unserer Gruppe sehr unterschiedlich und reichten von „blutigen Anfänger*innen“ bis hin zu „Wiederholungstäter*innen“, die sich dieses Musical schon ein- oder mehrmals angesehen hatten.
Bevor sich nach der Vorstellung dann unter strömendem Regen die Wege trennten, bot sich ganz informell noch die Gelegenheit, mit zwei der englischsprachigen Darsteller*innen ins Gespräch zu kommen und die ein oder andere Rückfrage zu klären – ein schöner Abschluss eines tollen Musicalabends.
Tim Rohde
Keine Bange vor der Uni // Was kommt nach dem Abi?
Ob sie schon zu den Alten zählen wird, wenn sie ihr Studium an einer Hochschule aufnimmt, ist die erste Frage, die eine Kollegiatin stellt. Eine berechtigte Sorge, die auch mich umtrieb, nachdem ich vor einigen Jahren mein Abi am Hessenkolleg in Frankfurt (HKF) bestanden hatte und mich vor dem Übergang zur Hochschule durch den Dschungel an Studienfächern wühlen musste.
Die sechs Hessenkolleg-Absolvent*innen, die mit mir am Dienstag, 12. November 2019, vor knapp 20 aktuellen Studierenden des HKF in der Cafeteria der Schule sitzen, sind sich einig: Darüber sollten sich die künftigen Abiturient*innen keine Sorgen machen. Sicher gibt es durch die teilweise verkürzten Abi-Jahrgänge an den Regelschulen heute tendenziell jüngere Studentinnen und Studenten. Und ja, mit Mitte oder Ende 20 zähle man nicht mehr zu den Jüngsten, was in der Anfangszeit von Anderen durchaus wahrgenommen werde. Aber das lege sich nach kurzer Zeit während des Studiums. An die Hochschule kommen außerdem öfter Leute, die vorher eine Ausbildung abgeschlossen haben oder ein Zweitstudium anstreben und dann auch schonmal Mitte 30 sind. Das Alter spielt also eine untergeordnete Rolle. Ein Alumnus berichtet gar, dass er gemeinsam mit einem Pensionär studiert habe.
Fragen zur Finanzierung des Studiums werden geklärt: Zum Beispiel, dass auch Anspruch auf BAFöG nach Überschreiten der eigentlichen Altersgrenze von 30 Jahren besteht, weil die Zeit am Hessenkolleg angerechnet wird. Daneben kann es durchaus realistisch sein, ein Stipendium von einem der 13 „Begabtenförderwerke“ zu erhalten. Für Bewerber*innen steigen die Chancen, wenn sie sich ehrenamtlich bzw. gesellschaftspolitisch engagieren und gute Noten vorweisen können.
Einen kleinen, jedoch vielseitigen Ausschnitt erhalten die Studierenden des Hessenkolleg darüber, was sie mit ihrem Abi einmal anfangen können. Das Spektrum reicht vom gelernten Elektriker, der nach dem Hessenkolleg das Fach Erneuerbare Energien studiert hat und heute in einem Solar-Unternehmen arbeitet, über eine Chemie-Laborantin, die ein duales Studium bei der Telekom abgeschlossen hat und dort weiterhin tätig ist sowie einem ehemaligen Taxifahrer und Türsteher, der seinen Master in Psychologie erreicht hat, bis zum Physik- und Philosophielehrer sowie einem gelernten Bürokaufmann, der heute in Physik promoviert.
Und wer nicht weiß, was er mit einem Soziologie-Abschluss anstellen würde, könnte neben einer wissenschaftlichen Karriere in die Marktforschung gehen oder versuchen, in dem hart umkämpften Berufsfeld des Journalismus Fuß zu fassen. So habe ich es getan und konnte dabei die in meiner Ausbildung gelernten Fähigkeiten als Fachangestellter für Bürokommunikation nicht nur zum Tippen von Artikeln gebrauchen. Wer allerdings einen strukturierten Arbeitsalltag und Sicherheit bevorzugt, sollte dagegen besser etwas Handfesteres studieren.
Clemens Dörrenberg
Frankfurt Marathon 2019: Staffelteam des Hessenkollegs
Der Frankfurt Marathon hat sich seit vielen Jahren als einer der bedeutenden Stadtmarathonläufe etabliert. Am 27. Oktober 2019 absolvierten Tausende von Läuferinnen und Läufern den beliebten, als schnell geltenden Parcours in Wind und Regen, doch bei bester Stimmung, angespornt von vielen Zuschauerinnen und Zuschauern an der Strecke.
Mit Nils Damerius, Reinhard Stemberg, Josef Schweighofer und Max Kerschbaum nahm in diesem Jahr ein Team unseres Hessenkollegs teil. Die besondere, motivierende Atmosphäre dieses Rennens trug zu einem erfolgreichen Lauf das Ihre bei. Das Ziel auf dem roten Teppich in der Frankfurter Festhalle, das es so nur in Frankfurt gibt, wurde nach 3 Stunden und 47 Minuten erreicht.

Leidenschaft, Intrige, Gewalt: Shakespeares Othello am Hessenkolleg Frankfurt
“O, beware, my lord, of jealousy; it is the green-ey’d monster, which doth mock the meat it feeds on.”(Iago, Act III, Scene III)
Wer kennt sie nicht, die dramatische Geschichte des Othello, eines venezianischen Generals von dunkler Hautfarbe, der, von Eifersucht getrieben, seine geliebte Gemahlin umbringt?
Das rund vierhundert Jahre alte Shakespearesche Drama gilt zu Recht als zeitlos, denn es thematisiert Triebfedern menschlichen Verhaltens, die nicht an eine Epoche gebunden sind – darunter Machtstreben, Eifersucht, Loyalität, rassistische Haltung.
Othello auf die Bühne zu bringen heißt: Darstellung stärkster Emotionen und Konflikte, ohne zu „überspielen“, Präsentation überzeugender, nicht zu eindimensionaler Figuren, Kontinuität im Vorantreiben des Plots.
Die jungen (aber nicht unerfahrenen, auch in der Welt des Films aktiven) Schauspielerinnen und Schauspieler des White Horse Theatre lösten ihr Versprechen ein, indem sie eine packende, von ihnen kraftvoll, intensiv und nuancenreich vorgetragene Aufführung darboten, die im Anschluss mit frenetischem Applaus bedacht wurde. Symbolträchtige Kulisse sowie Kostüme und Musik elisabethanischen Stils unterstützten die eindrucksvolle schauspielerische Leistung.
“Educational theatre“ ist es, was vom White Horse Theatre an Schulen gebracht wird, und wenn das dargebotene Stück auch noch aktuell als Pflichtlektüre im Lehrplan des Hessischen Kultusministeriums erscheint, dann ist der Gewinn für die Zuschauerinnen und Zuschauer ein doppelter: Kulturgenuss und Lernhilfe.
Die großzügige Unterstützung dieser Veranstaltung durch den Förderverein des Hessenkollegs Frankfurt verdient an dieser Stelle besonderen Dank.
Wir freuen uns auf die nächste Aufführung des White Horse Theatre.
Reinhard Stemberg

Update zu unseren Bienen (September 2019)
Inzwischen neigt sich der Sommer dem Ende zu und die Natur stellt sich allmählich auf den Herbst ein. Auch in unseren Bienenvölkern wird es dementsprechend langsam ruhiger. Die Bienen reduzieren ihre Brut und bereiten sich auf die kühlere Jahreszeit vor.
Die Sammlerinnen fliegen während der wärmeren Herbsttage noch aus und Sammeln so viel Nektar und Pollen wie möglich, damit im Winter genügend Nahrung für die jungen Larven zur Verfügung steht.
Die letzte Honigernte wurde vor zwei Wochen eingefahren und befindet sich nun im Glas (Foto). Anschließend wurden die Völker mit Ameisensäure gegen die Varroamilbe behandelt. Die Varroamilbe ist ein aus Asien eingeschleppter Parasit, der die Bienenbrut befällt. Leider hat sie sich in den letzten Jahrzehnten so gut ausgebreitet, dass inzwischen jedes Bienenvolk betroffen ist. Wird die Milbenanzahl im Volk zu groß, überlebt es den Winter nicht. Aufgabe des Imkers ist es daher, den Milbenbefall über das Jahr zu kontrollieren und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, um die Milbe zu bekämpfen.
Ameisensäure ist eine organische Säure und damit als natürliches Mittel in der Bio-Imkerei zugelassen. Verdunstet man die Säure im Stock (Foto), können die meisten Milben abgetötet werden, während die Bienen selbst die Säure tolerieren können. So ist sichergestellt, dass unsere Bienen fit und stark über den Winter kommen.
Maximilian Kerschbaum
Projekttage 2019: Projekt „Voices of Hessenkolleg“
Abiturfeier am 23. Juli 2019
Da standen wir nun also. Drei Jahre sind vergangen. Schien dieser Augenblick am Anfang unserer Zeit hier noch Lichtjahre entfernt, ging doch alles sehr schnell vorbei.
Es war ein sonniger Freitagabend im schönsten Stadtteil Frankfurts, an dem sich alle Studierenden des Lehrgangs 58 mit ihren Angehörigen versammelten, um gemeinsam mit den Lehrern und der Verwaltung das Ende unserer Schulzeit am Hessenkolleg zu markieren.
Und dieser Tag war für alle ein freudiger - denn alle haben bestanden. Der Abend wurde eingeläutet mit Worten der Schulleiterin, Frau Bausch, die sichtlich erfreut war über unseren Erfolg. Anschließend hielt ein Studierender, Eric Hohmann, noch eine Rede, die der Frage zu folgen versuchte, wer man eigentlich ist - total emotional übrigens.
Es wurden die Jahrgangsbesten geehrt, die die Durchschnittsnoten 1.0, 1.3 und 1.4 erreichten. Außerdem erhielten die Jahrgangsbesten in den Fächern Chemie, Physik und Mathematik noch sachbezogene Preise.
Soweit die Formalitäten. Danach wurde gebührlich gespeist und getrunken. Von dem Grillbuffet blieb wenig übrig. Es war schön, die Liebsten derer kennenzulernen, die einen die letzten Jahre begleiteten. Man tauschte sich aus über das, was war und das, was kommt. Es wurde viel gelacht an diesem Abend.
Mit der Sonne gingen auch die meisten. Zurück blieb der Großteil der eingeschworenen Gemeinde Lehrgang 58 und eine Lehrerin, gegen die man besser nicht Beer-Pong spielen sollte.
Man hat drei oder mehr Jahre zusammen gelebt und gelernt. Und ja, irgendwie ist man in einer Art und Weise zusammengewachsen, die ich nicht zu beschreiben vermag. Es ist irgendwas zwischen Freundschaft und Familie. Mit Höhen und Tiefen inklusive. Wir arbeiteten auf das Ende dieser Zeit hin, es war unser Ziel und wir haben es alle erreicht.
Doch irgendwie hatte ich schon einen Kloß im Hals. Wir hatten hier alles - Geld, Wohnraum, Bildung. Und uns. Was man jetzt hinter sich lässt. Ein komisches Gefühl.
Wir wurden uns bewusst, dass wir eine der schönsten Zeiten unseres Lebens nun hinter uns haben. Und dieses komische Gefühl ließ uns zusammenkommen.
Vor dem, was uns in der Zukunft erwartet, sind wir wohl alle ängstlich-neugierig. Das Hessenkolleg ist unser Heimathafen geworden, der uns viel mehr gelehrt hat als das, was in den Kerncurricula der einzelnen Fächer steht. Und ich weiß, dass der große, runde blaue Leuchtturm davor einen in stürmischen Zeiten stets zurück lotsen wird, wenn man mal nicht mehr weiß, wer man eigentlich ist.
Diesem Ort, diesem Abend und dieser Zeit wohnt Magie inne, die man nirgendwo sonst findet.
Wir sind dankbar für diese Zeit.
Eric Hohmann
Hessenkolleg on air
Die Sendung „Fürs Abi ist es nie zu spät - Auf dem zweiten Bildungsweg zum Abitur am Frankfurter Hessenkolleg“, die bei Radio X am 27. Mai 2019 lief, kann nun hier angehört werden.
Die Sendung wurde von Clemens Dörrenberg, dem Vorsitzenden des Fördervereins des Hessenkollegs, moderiert. Im Studio waren für das HKF auch: Bruno Picard (Studierendenvertreter) und Stephanie Schmelzer (Lehrerin).
Fürs Abi ist es nie zu spät
Im Innenhof entsteht ein neues Bienenvolk!
Wie entsteht ein Bienenvolk?
Bienen sind staatenbildende Insekten. Die weiblichen Bienen werden als Arbeiterinnen bezeichnet, sie übernehmen fast alle Arbeiten im Bienenstock. Sie ziehen die Brut auf, kümmern sich um den Wabenbau, bewachen den Stock und sammeln natürlich Nektar, um Honig herzustellen. Die männlichen Bienen (Drohnen) gibt es nur von Mai bis September. Sie dienen nur der Vermehrung und haben sonst keine Aufgaben.
Die wichtigste Biene im Volk ist die Königin. Sie ist für die Eiablage zuständig und sichert so den Erhalt des Volkes!
Fehlt dem Volk eine Königin, so können sich die Bienen ganz einfach eine neue heranziehen.
Dazu füttern sie einige Larven mit einem Spezialsaft, dem Gelee Royal, den sie selbst produzieren. Dadurch wird aus den betreffenden Larven nun eine Königin statt einer gewöhnlichen Arbeiterin. Diejenige Königin, die dann zuerst schlüpft, darf auf den „Thron“.
Diesen Prozess kann sich der Imker bei der Vermehrung von Bienenvölkern zunutze machen:
Man entnimmt einem Stammvolk eine Wabe mit frischer Brut und hängt diese zusammen mit einigen Bienen in eine neue Beute (Behausung). Die Bienen bemerken das Fehlen der Königin und beginnen damit sich eine neue zu ziehen. Nach ungefähr 16 Tagen schlüpft die neue Königin. Nach einer weiteren Woche ist sie geschlechtsreif und begibt sich auf den „Hochzeitsflug“. Dabei paart sie sich in der Luft mit bis zu 20 Drohnen und fliegt anschließend zurück zum Volk. Nach einer weiteren Woche ist die Königin bereit, Eier zu legen. Der Ableger wurde zu Beginn der Osterferien 2019 gebildet. Wenn alles geklappt hat, sollte er nach ungefähr 4 Wochen (also Mitte Mai) über eine neue, geschlechtsreife Königin verfügen, die dann bald ihr neues Volk aufbauen wird.
Heute (13.5.2019) wurde der Ableger kontrolliert. Dabei wurden mehrere, aufgebrochene Weiselzellen gefunden. Bei Weiselzellen handelt es sich um spezielle Brutwaben. Diese sind größer als die übrigen und beherbergen daher die werdende Königin.
Zur Schaffung einer neuen Königin legen die Bienen mehrere (ca. 5-6) neue Weiselzellen an. Diejenige Königin, die zuerst schlüpft, öffnet die übrigen Weiselzellen und tötet die darin befindlichen Larven. So verhindert sie, dass ihr der Thron noch streitig gemacht wird. Die Königin selbst wurde bei der Kontrolle ebenfalls entdeckt. Sie ist noch recht klein, was darauf hindeutet, dass sie noch nicht geschlechtsreif ist, bzw. noch nicht begattet wurde. Demnächst müsste sie zum sogenannten Hochzeitsflug aufbrechen. Dabei fliegt sie in die Lüfte entlang der Drohnensammelplätze. An diesen Orten horten sich mehrere Drohnen aus unterschiedlichen Völkern, und hoffen auf ihre Chance eine „Prinzessin“ zu begatten. Dieses Vorhaben überleben die Drohnen jedoch selbst im Erfolgsfall nicht. Nach dem Geschlechtsakt (der im Übrigen in der Luft stattfindet), fallen sie sofort tot vom Himmel. Die Königin paart sich mit ungefähr 20 Drohnen und sammelt deren Samen in einem extra dafür angelegten Beutel. Der Samen reicht dann ihr ganzes Leben lang (ca. 3-5 Jahre) aus. Sie fliegt zurück zu ihrem Volk und beginnt ab dann täglich bis zu 2000 Eier zu legen.
Maximilian Kerschbaum
Die Bretter, die die Welt bedeuten...
Exkursion zum Schauspiel Frankfurt
Der Kurs 2 der Einführungsphase hat sich mit seiner Klassenlehrerin für einen der besonderen Unterrichtstage am Hessenkolleg Frankfurt zu einem Ausflug in die Theaterwelt entschieden. Und so galt es am 30. Januar 2019, das Schauspiel Frankfurt kennenzulernen. Am Vormittag haben sich die Studierenden und zwei ihrer Lehrkräfte mit einer Theaterpädagogin des Theaters getroffen und zunächst einen Blick hinter die Kulissen werfen dürfen. Es ging auf die große Schauspielbühne und durch viele Korridore und Treppenhäuser zu den unterschiedlichsten Werkstätten der städtischen Bühnen. Das war allein aufgrund der immensen Vielfalt und Ausmaße beeindruckend; so sah der Kurs z.B. den Malersaal, die Theaterplastikerei, den Fundus der Herrenperücken, die Maskenbildnerei, das Stofflager oder auch die Herrenschneiderei.
Die Theaterpädagogin nahm sich auch im Anschluss an die Führung noch Zeit für ein intensives Gespräch mit den Studierenden, um über z.B. die Bedeutung von Kultur in unserer heutigen Gesellschaft oder die Arbeitsbedingungen für Schauspieler zu diskutieren.
Am Abend ging es dann selbstverständlich ins Theater. Das gesellschaftskritische und aktuelle Theaterstück „Furor“ von Lutz Hübner und Sarah Nemitz wurde vom Kurs gemeinsam besucht. Eine Einführung in das Stück durch die Dramaturgin im Chagallsaal eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn war lohnenswert und hilfreich.
Hier noch ein paar Stimmen aus dem Kurs zu dem Besuch:
„Für mich war es eine wertvolle Erfahrung, mal hinter die Kulissen eines Theaters blicken zu dürfen und zu erfahren, was sich ,jenseits der Vorhänge' abspielt und mit welchen Vorbereitungsmaßnahmen diese Stücke produziert werden.“ (Darius, 23 J.)
„Es ist wie Frau Droste zu Beginn der Führung gesagt hat: ,Das Theater ist eine eigene Welt.' Und uns wurde die Möglichkeit gegeben, in diese Welt einzutauchen. Ich bin begeistert, wie bunt und umfangreich die Theaterwelt doch ist. Egal in welchen Bereich man geschaut hat, man wurde mitgerissen. Die Führung durch das Theater hat Lust auf mehr gemacht und meine Vorfreude auf das Stück wurde nur noch größer. Ich bin wirklich dankbar für das Angebot an den ,Besonderen Unterrichtstagen'“. (Johanna, 23 J.)
„Der Tag im Theater war informativ, spaßig und aufschlussreich zugleich. Das Hessenkolleg hat sich etwas Tolles mit den besonderen Unterrichtstagen ausgedacht. Dies findet man nicht überall und an jeder Schule. Ich bin begeistert.“ (Sharon, 23 J.)
„Der Tag im Theater hat dafür gesorgt, dass ich nun mit anderen Augen auf dieses Kulturfeld schaue. Vormittags haben wir einen Blick hinter die Kulissen geworfen, was mich vor allem wegen der Größe der Werkstätten beeindruckt hat. Auch das Theaterstück am Abend war sehr gut, vor allem auf Grund der schauspielerischen Leistungen. Das Stück hat zum Nachdenken angeregt und ich habe großen Respekt vor dem Einsatz, der vor und hinter den Kulissen gezeigt wird.
Die besonderen Unterrichtstage am HKF sind eine gute Gelegenheit, auch außerhalb des Unterrichts gemeinsam etwas zu unternehmen und Dinge zu tun, die man sonst nicht macht.“ (Niklas, 23 J.)
„Die Katakombe“
Theaterexkursion mit dem Kurs 1 der Q1
Im Januar 2019 besuchten die Studierenden des Kurses 1 der Q1 gemeinsam mit ihrer Deutschlehrerin das Theater „Die Katakombe“ in Frankfurt am Main. Gespielt wurde „Aus dem Leben eines Taugenichts“ nach der Novelle von Joseph von Eichendorff.
Damit bekam der Deutschkurs eine gelungene szenische Umsetzung des romantischen Werks, das zuvor im Unterricht durchgenommen worden ist, zu sehen und auch hautnah gute Schauspielkunst geboten.
In einem anschließenden Gespräch mit der Regisseurin und den Schauspielern über die Konzeption und Rezeption des Theaterstücks gab es für die Studierenden die Gelegenheit, sich mit dieser Interpretation der Novelle und ihrer eigenen auseinanderzusetzen und darüber zu diskutieren.
Exkursion nach Bonn Am 24. April unternahmen die Jahrgangsstufen Q2 und Q4 des Hessenkollegs eine Exkursion nach Bonn.
Nach der Ankunft in der ehemaligen Bundeshauptstadt stand zunächst ein Besuch im „Haus der Geschichte“ auf dem Programm, das eine der umfangreichsten Ausstellungen zur deutschen Geschichte vom Kriegsende bis zur Gegenwart beherbergt. Anhand zahlreicher Objekte, die gleichermaßen die „hohe Politik“ wie auch die scheinbar triviale Alltagskultur veranschaulichen, erweiterten die Kollegiaten ihre im Unterricht erworbenen Kenntnisse jener Epoche.
Nach einer kurzen Weiterfahrt erreichte die Gruppe das im Vorort Rhöndorf gelegene ehemalige Wohnhaus Konrad Adenauers, des ersten Bundeskanzlers der Bundesrepublik Deutschland. Im Rahmen einer Führung erhielten die Kollegiaten Einblicke in die Privaträume und erkundeten den eindrucksvollen Garten, wo Adenauer in seinen Mußestunden dem Bocciaspiel nachging und in einem Pavillon seine Erinnerungen verfasste. Nach dem Besuch einer in einem Nebengebäude untergebrachten Ausstellung über das politische Wirken Adenauers trat die Gruppe schließlich die Heimreise nach Frankfurt an.
Balzende Grillen Exkursion zum Schülerlabor Neurowissenschaften der Frankfurter Goethe-Universität.
Das Thema des letzten Biologiesemesters für die diesjährigen Abiturienten war „Verhalten“. Die theoretischen Grundlagen wurden im Unterricht erarbeitet und im Kurs erwuchs der Wunsch, sie praktisch anzuwenden und Experimente eigenständig durchzuführen. Dazu verbrachten die Studierenden mit finanzieller Unterstützung des
Fördervereins des HKF einen Tag im Schülerlabor Neurowissenschaften der Frankfurter Goethe-Universität. Hier werden biologische Fragestellungen mit Hilfe typischer naturwissenschaftlicher Arbeitsweisen bearbeitet sowie aktuelle Forschungsmethoden angewendet.
Forschungsobjekt war die Zweifleckgrille (Gryllus bimaculatus), deren Verhalten und Gesang untersucht wurde. Zunächst wurden Gesangs- und Hörorgane (Flügel und Beine) von natürlich gestorbenen Tiere untersucht (wichtig war es allen, dass keine Tiere extra für diesen Tag getötet wurden). In Kleingruppen wurden im Anschluss eigenständig
Studien an lebenden Tieren zum Revier- und Balzverhalten durchgeführt, wozu auch Film- und Tonaufnahmen angefertigt wurden. Die Ergebnisse dieser Studien wurden so aufbereitet (die Aufnahmen z.B. geschnitten), dass sie schließlich jede Kleingruppe in einem Kurzvortrag präsentieren konnte.
Nach anfänglich etwas zögerlichen Umgang mit den zarten Insektenflügeln wuchs das Forschungsinteresse der Studierenden im Verlauf des Tages zunehmend, sie waren kreativ und engagiert bei den eigenen Verhaltensstudien und dachten sich immer weitere Versuchsanordnungen aus – wer hat auch schon mal so genau beobachtet, was zwei Grillenmännchen machen, wenn es nicht nur um Nahrung, sondern auch um Weibchen geht?! Die Auswertung und die Kurzvorträge zeigten, wie intensiv die Studierenden über ihre Studien nachgedacht hatten und auf welch hohem Niveau sie darüber sprechen konnten. Die Studierenden waren von diesem Tag, der ihnen einen Einblick in den universitären Betrieb ermöglichte, begeistert – und die Lehrkraft auch!
A Midsummer Night’s Dream Ein traumhafter Theaternachmittag am Hessenkolleg Frankfurt
„Ich mag diesen phantastischen Geschichten und auch diesen Elfenmärchen nie glauben.“
(Theseus, Herzog von Athen; Akt V, Szene 1)
Ein märchenhaftes Verwirrspiel in einer bunten Zauberwelt: So erwarten wir Shakespeare’s Sommernachtstraum auf der Bühne - und die Schauspielerinnen und Schauspieler des White Horse Theatre verzauberten die Aula des Hessenkollegs an diesem Nachmittag des 1. Februar 2018.
Die allseits bekannte Handlung des Stücks, am Hofe zu Athen sowie im nahen Wald sich abspielend, ist von ungewöhnlicher Vielfalt: Sie bezieht ihre Spannung aus der Verschiedenheit mehrerer Figurenwelten (eine höfische Gesellschaft, ein Elfenkönig und eine Elfenkönigin mit Gefolge, eine Handwerkertruppe).
Diese Spannung hielten die 4 Schauspieler des White Horse Theatre bis zum Schluss: Sie schlüpften übergangslos in 11 verschiedene Rollen, gerade so, als sei der Wechsel vom hinterlistigen Kobold zur leidenschaftlichen Liebenden nicht der Rede wert.
Über die Dauer von 90 Minuten wurde das Publikum in Atem gehalten durch ständige Tempowechsel, äußerst Körper betontes Spiel, durch dynamische, teils wuchtige Auftritte. Wer solch intensives und leidenschaftliches Spiel erlebt, unterstützt vom märchenhaften Bühnenbild und von spar- und wirksam eingesetzter Musik, der ist’s zufrieden und erinnert sich gern an diese zauberhafte Darbietung.
All dies wurde, wie seit vielen Jahren, erst durch das finanzielle Engagement des Fördervereins des Hessenkollegs möglich.
Wir freuen uns auf die nächste Aufführung der professionellen Schauspieler des White Horse Theatre.
